Playa del Carmen

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Nachdem wir 4 Tage in und um Cancún verbracht haben ging es für uns zunächst entlang der Ostküste südwärts nach Playa del Carmen. Wir hatten uns zuvor schon im Web über den Ort informiert und die Meinungen waren sehr gemischt. Obwohl die Beschreibungen von Playa del Carmen unseren bisherigen Reisezielen überhaupt nicht entsprachen, wollten wir uns trotzdem selbst davon überzeugen lassen, da es auch auf dem Weg nach Tulum lag, wo wir danach hin wollten. Damals hat uns die Beschreibung „Malle des Ostens“ von Palanga in Litauen auch abgeschreckt. Doch letztendlich hat uns Palanga dann doch sehr gut gefallen.

Die Reise nach Playa del Carmen

Am frühen Nachmittag verließen wir unser Apartment in Cancún und gingen zur ADO Busstation (So heißt die Firma oder der Betreiber der Buslinien). Wir hatten zuvor am Vortag im Internet nach Busverbindungen geschaut und wussten somit schon, wann die Busse abfahren und konnten auch direkt Tickets kaufen. Allerdings waren die Tickets online aufgrund von irgendwelchen Security Gebühren dann plötzlich teurer, weshalb wir uns dagegen entschieden und uns die Tickets dann vor Ort kauften. Am Schalter haben wir uns dann mit gebrochenem Spanisch die Tickets kaufen können, allerdings eine Stunde später als geplant, da es keine Tickets mehr für den anderen Bus gab. Pech für uns, aber auch nicht tragisch. Somit haben wir dann etwas über eine Stunde im klimatisierten Warteraum auf den nächsten Bus gewartet und ich probierte eine mexikanische Süßigkeit.

Unser Bus war diesmal ein Art von Colectivo nur etwas größer und mit mehr Plätzen. Aber auch viel komfortabler! Während der Fahrt lief auch auf einem Display ein Film auf Spanisch, den man zur Unterhaltung mitverfolgen konnte.

Nach etwas Stau, aufgrund eines Autounfalls, waren wir dann nach ca. einer Stunde auch schon da. Die ADO Station in Playa del Carmen liegt direkt an der Calle 5, welche als DIE Straße in Playa del Carmen gilt. Viele Restaurants, Verkaufsstände und sonstigen Schnickschnack gibt es dort. Das war uns dann auch recht, da unsere Unterkunft genau an diese Straße lag. Blöderweise musste wir zwar ein gutes Stück die Straße zunächst runter laufen und wurden von allen Seiten angequatscht, aber somit hatten wir die Straße dann auch schon abgeklappert. Wir entschieden uns hier zwei Nächte zu bleiben, um uns Playa del Carmen und die Umgebung genauer anzuschauen. Direkt gegenüber unserer Unterkunft haben wir uns dann auch zunächst einmal gestärkt.

Unser Eindruck von Playa del Carmen

Ehrlich gesagt hätten wir auf die Beiträge anderer Reisenden hören sollen. Die Stadt hat für Reisende wie wir, die etwas entdecken von der Kultur und der Natur entdecken wollen, rein gar nichts zu bieten. Interessant ist vielleicht zu wissen, dass Playa del Carmen die am schnellsten wachsende Stadt in Mexiko ist und alles was man da sieht noch recht jung ist. Vor ca. 50 Jahren war die Stadt noch ein kleines Fischerdorf. Doch nachdem der Tourismus immer attraktiver für die Bewohner wurde und Playa del Carmen immer mehr ein beliebter Ort für „Erholung“ und „Urlaub“ wurde, expandierte die Stadt immer weiter dem entlang des Strandes und nach hinten in das Land. Und weil die Stadt noch recht jung ist, hat diese auch kein Zentrum wie die meisten Städte, die über viele Jahre wuchsen.

Wir hatten zuvor gelesen, dass der Strand sehr schön sein sollte. Die Farbe des Wassers und der weiße Sand sind wirklich schön. Keine Frage. ABER: Der Strand war rappelvoll. Das erschreckende war vor allem, dass wie an manchen Stellen auf Isla Mujeres, bis zum Wasser gebaut wurde, sodass man sich am Strand garnicht hinlegen konnte, da dieser die ganze Zeit unter Wasser stand. Fast alle Leute die dort waren hatten eine Liege oder einen Stuhl dabei und nahmen es in Kauf, die ganze Zeit ihre Beine und Sachen unter Wasser stehen zu haben. Nur selten gab es etwas Platz wo vielleicht kein Wasser hinreichte. Aber diese waren alle natürlich belegt. Der Ort und die ganzen Menschen erinnerten sehr an Spring Break. Die Menschen dort hatten bestimmt alle ihren Spaß, auch wenn der Strand leider etwas müffelte. Aber wir waren enttäuscht und schlenderten am Strand entlang bis wir dann schließlich wieder zurück zur Straße gingen. Wir erkundeten noch etwas die Stadt, aber Playa del Carmen hatte für uns leider wirklich nichts zu bieten.

Da wir immernoch einen leichten Jetlag hatten, waren wir um 20 Uhr schon so müde, dass wir uns schlafen legten. Um 23 Uhr wurde unsere Nachtruhe aber durch unerwartet laute Karaoke-Sänger gestört, die unmittelbar vor unserem Hoteleingang mit aufgedrehten Boxen „performten“. Unter anderem wurde das Lied „Du hast“ von Rammstein gesungen, was dann letztendlich doch ziemlich lustig war.

Die Cenote Cristalino

Viel schöner war dann dagegen am nächsten Tag die Cenote Cristalino. Für die, die Cenoten nicht kennen: Eine Cenote ist quasi ein großes Kalksteinloch gefüllt mit Süßwasser. Sie entstehen in Karstgebieten durch Auflösung des Kalkgesteins. Dadurch bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserverläufe die mehrere Kilometer weit reichen können. In Yucatan soll es das größte zusammenhängende Unterwasserhöhlensystem der Welt geben, welches somit viele dieser Cenoten verbindet. Die Maya hielten die Cenoten damals als ein Tor zur Unterwelt und nannten diese Xibalba (Schibalba ausgesprochen). Heute sind sie allerdings sehr beliebte Badeorte der Mexikaner.

Wir fuhren bereits früh am morgen um 9:00 Uhr mit einem Colectivo zu der Cenote. Hier soll am Rande noch erwähnt werden, dass die Colectivos zu den Cenoten weiter mittig der Stadt unter einer Brücke abfahren. Wir hatten zuvor gelesen, dass die Colectivos von der Calle 2 abfahren. Das stimmt aber nicht und wir mussten uns mit gebrochenem Spanisch durchfragen, bis wir schließlich unter der Brücke standen. Die Fahrt war dann auch umgerechnet mit ca. 2€ pro Person sehr günstig.

Als wir dann an der Cenote ankamen gingen wir auf den menschenleeren Ticketstand zu, an dem wir unseren Eintrittskarten kauften. Da wir uns aufgrund von Covid-19 auf eine Liste eintragen mussten, konnten wir sehen, dass nur ein Mensch vor uns hier war, der Frank. Glücklich zu wissen, dass es anscheinend noch menschenleer war sind wir Richtung Cenote gegangen, um uns in einer Kabine umzuziehen. Ein Schild deutete allerdings darauf hin, dass man sich vorher noch abduschen soll. Es wird nämlich darum gebeten, keine Sonnencreme oder sonstigen chemischen Sachen aufzutragen, um das Wasser zu schützen. Vorbildlich haben wir uns abgeduscht und sind dann voller Vorfreude zur Cenote, wo wir dann auch noch zusätzlich unseren ersten Leguan gesehen haben.

Das Wasser war kühl, klar und die ganze Umgebung war einfach nur wunderschön. Calli hat sich von den viele Fischen die im Wasser schwimmen die Füße behandeln lassen und ich hatte meinen Spaß mit meiner Taucherbrille aus Griechenland. Wir waren dort für ne recht lange Zeit alleine und von Frank gab es keine Spur. Nachher kamen noch zwei mexikanische Frauen zum Schnorcheln und nachher noch ein Model mit zwei weiteren Frauen, die ein Unterwassershooting gemacht haben. Aber das hat uns überhaupt nicht gestört, denn Platz war genug für alle da. Eine Wasserschildkröte war ebenfalls eine Zeitlang anwesend.

Als wir uns dann genauer umsahen, konnten wir auch noch mehr Leguane finden und auch riesige blaue Schmetterlinge flogen umher. Leider waren diese permanent in der Luft oder flogen zu weit weg, sodass wir kein Foto von einem machen konnten. Aber diese sind uns während der Reise noch mehrmals begegnet, weshalb wir zuversichtlich sind, irgendwann von einem ein Foto machen zu können.

Als dann später ein plötzlicher Schub an Menschen kamen, war es dann auch nach ca. 4 Stunden Zeit für uns zu gehen.

Um zurück nach Playa del Carmen zu kommen, mussten wir diesmal darauf hoffen, dass ein Colectivo zeitnah vorbei kommt . Wir stellten uns dafür auf die andere Seite der Straße und haben keine 5 Minuten warten müssen. Dieser hatte auch glücklicherweise noch Platz für uns und somit kamen wir auch sicher zurück nach Playa del Carmen.

Es gibt sehr viele (ca. 6.000) Cenoten auf der Yucatan Halbinsel und wir haben nur einen dieser schönen Plätze bis jetzt gesehen. Nach diesem Besuch waren wir sehr gespannt auf die nächsten.

Nach zwei Tagen in Playa del Carmen ging es für uns dann als nächstes nach Tulum.

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