Rein in die Natur!
Wir entschieden uns, ins Riesengebirge zu fahren (von den Zwergen in Wroclaw zu den Riesen). Als Basis wählten wir die kleine Stadt Jelenia Gora (Hirschberg), die etwa eine halbe Stunde Busfahrt vom Fuß des Riesengebirges entfernt war. Dort blieben wir drei Nächte. Wir hatten uns zwar auch Unterkünfte näher an den Bergen angeschaut, allerdings ist das Dorf Karpacz wirklich klein (nur ca. 5.000 Einwohner) und die Unterkünfte vor Ort waren wirklich verhältnismäßig teuer. Also entschieden wir uns für die etwas günstigere Stadt Jelenia Gora, von wo aus wir mit dem Bus entspannt ins Riesengebirge kommen können.
Wanderung auf die Schneekoppe
Und so hatten wir auch am ersten Tag nach der Ankunft direkt geplant, den höchsten Gipfel des Riesengebirges, die Schneekoppe, zu erklimmen. Die Schneekoppe liegt im Grenzgebiet von Polen und Tschechien und ist 1.653 m hoch. Das Tal liegt auf etwa 480 Höhenmetern, sodass wir mehr als 1.170 Höhenmeter auf unserer Wanderung zu erklimmen hatten. Wir fuhren mit dem Bus von Jelenia Gora nach Karpacz, was eine sehr entspannte Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft war. Das Dorf Karpacz war eigentlich genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten und erinnerte uns an eine kleine Version von Zakopane. Wir suchten einen Infostand auf, um eine Wanderkarte zu bekommen, jedoch gab es nicht so viele Informationen, uns wurde lediglich die Richtung gezeigt, wo wir starten können.
Es war ein sehr heißer Tag und die Sonne brannte auf unserer Haut. Die Wanderung war sehr schön, die vielen Höhenmeter kombiniert mit der Hitze waren aber auch recht anstrengend. Aber wir machten häufig kleine Pausen und genossen den Ausblick. Der Weg war auch recht gut besucht, die Polen sind anscheinend Wanderfreunde und durch Corona haben sich bestimmt auch viele Einheimische dazu entschlossen, im eigenen Land Urlaub zu machen.
Oben angekommen genossen wir die frische Briese, allerdings hatte es auf dem Gipfel sicher noch so um die 20°C. Der Name der Schneekoppe wurde ihr also zu diesem Zeitpunkt nicht gerecht. Der Ausblick war wirklich toll und wir konnten nach Tschechien rüberwinken.
Wir blieben eine ganze Weile dort oben sitzen und liefen dann einen anderen Weg zurück ins Tal. Dort warteten wir dann wieder auf den Bus, der uns sicher nach Jelenia Gora brachte. Dummerweise wussten wir nicht, wo er in der Stadt überall hält und verpassten die Haltestelle, die am nächsten an unserer Unterkunft war. Wir bemerkten es erst, als der Bus Richtung Bahnhof weiterfuhr und dachten, dass er vielleicht nochmal einen Kreis fahren würde. Doch am Bahnhof war die Endstation und wir mussten noch einmal knapp 2 km nach Hause laufen. Nach der langen Wanderung waren unsere Beine und Füße zwar sehr müde, da mussten wir aber dann durch.
Die Stadt Jelenia Gora
Auch Jelenia Gora hat als kleines Städtchen einiges zu bieten, das wir zu Fuß erkundeten. Besonders schön ist der Rathausplatz mit den „Siebenhäusern“ und die sehr entspannte Atmosphäre, obwohl es mit 80.000 Einwohnern keine ganz so kleine Stadt ist. Uns hat es dort sehr gut gefallen und es war eine schöne Alternative als Basis für die Wanderung im Riesengebirge.
Nach drei Nächten fuhren wir weiter in die Mitte des Landes, nach Poznan (Posen).