Die Anreise zum Kap Kolka
Als „Kap Kolka“ wird der nördlichste Punkt der Halbinsel Kurland bezeichnet. Dort trifft der Rigaer Meerbusen auf die Ostsee. Das ausgeprägteste Kap an der Küste Lettlands ist ca. 4 Stunden mit dem Bus von Riga entfernt und war unser zweites Reiseziel in Lettland. Wir übernachteten in dem Dörfchen Kolka, das ca. 2km vom Kap entfernt liegt. Die Busfahrt war wieder mal sehr günstig (Für uns beide insgesamt 12,70€), allerdings mussten wir zum ersten Mal auch eine Gepäckgebühr von 2,60€ für unsere großen Rucksäcke bezahlen.
Unsere Erfahrungen in Kolka
Im Dorf Kolka selbst ist wirklich absolut nichts los, es gibt dort auch nur ca. 750 Einwohner und die Busse fahren nicht sehr regelmäßig. Aber im Sommer ist es ein beliebtes Reiseziel und wie uns eine Einheimische erklärte, ist es vor allem an den Wochenenden recht voll. Dementsprechend schwer war es auch, so spontan wie wir nun mal eben sind noch eine gute und günstige Unterkunft zu finden. Wir entschieden uns für ein Guesthouse, welches mit das teuerste auf unserer gesamten Reise war. Wir hatten ein kleines gemütliches Zimmer mit Holzverkleidung, das Bad teilten wir uns allerdings mit sechs weiteren Zimmern. Die Küche steht im Sommer zur Benutzung nicht zu Verfügung und so mussten wir für jeden Teller, jedes Glas bei der Vermieterin nachfragen. Aber wir hatten eh geplant, dort nur für zwei Nächte zu bleiben. Am Anreisetag nutzen wir noch die restlichen Sonnenstunden und schauten uns den Strand direkt im Dorf an. Dort war es wirklich sehr ruhig und es waren kaum andere Besucher dort.
Für den nächsten Morgen hatten wir uns vorgenommen, den Sonnenaufgang am Meer anzuschauen. Wir waren kurz nach der Sommersonnenwende in Lettland und dementsprechend ging die Sonne auch schon um kurz nach 5 auf. Leider waren die anderen Bewohner des Guesthouses noch sehr lange am feiern und als ich um 2 immernoch nicht einschlafen konnte, habe ich dann kurzerhand den Wecker für den nächsten Morgen ausgestellt.
Stattdessen schliefen wir ein bisschen länger und machten uns nach dem Frühstück auf dem Weg zum Kap. Wir spazierten am Strand entlang, dem viele umgefallene Bäume und Äste eine ganz besondere Atmosphäre verliehen.
Am Kap selbst war natürlich deutlich mehr los als auf dem Weg dahin und in Kolka. Aber auch hier funktionierte das Prinzip super, dass man einfach ein paar 100 Meter laufen musste, um für sich zu sein. Doch wir wollten uns nicht nur am Strand erholen, sondern auch etwas von der Natur sehen und wanderten durch den Slitere Nationalpark, der direkt am Kap liegt. Dort gab es auch einen kleinen Aussichtsturm mit Blick auf das Meer.
Später auf dem Rückweg in unsere Unterkunft machten wir an einem der vielen kleinen Häuschen halt, die geräucherten Fisch an der Straße verkaufen. Natürlich haben wir wieder zugeschlagen und den Fisch noch vor Ort und Stelle verspeist.
Nach zwei Nächten in Kolka fuhren wir weiter mit dem Bus nach Kuldiga.