Nach vier Monaten war es endlich soweit, dass wir unser wunderschönes Europa verlassen konnten und uns das Abenteuer auf einem fremden Kontinent erwartete, hallo Amerika, hallo Mexiko!
Die Reiseplanung
Mit der aktuellen Lage waren wir uns natürlich, so wie jeder andere wahrscheinlich auch, erstmal unsicher ob und wie wir ohne Probleme aus Europa in Mexiko einreisen können. Wir orientierten uns zum einen an den Informationen vom auswärtigen Amt und haben ausgiebig im Internet recherchiert. Jedoch nutzten wir auch die Möglichkeit, uns bei einer mexikanischen Freundin über die aktuelle Situation zu informieren. Sie hatte uns im August zunächst davon abgeraten nach Mexiko zu reisen, da die Lage zu diesem Zeitpunkt noch nicht unter Kontrolle war. Wir waren regelmäßig in Kontakt, sodass sie uns schließlich Ende September glücklicherweise sagen konnte, dass sich die Situation in Mexiko allmählich verbessert. Was wir ebenfalls sehr hilfreich fanden ist die Seite von Skyscanner: https://www.skyscanner.de/reisebeschraenkungen. Zum Zeitpunkt unserer Buchung Anfang Oktober konnten wir aus der interaktiven Karte entnehmen, welche Einreisebeschränkungen für Einreisende aus Deutschland oder Griechenland gelten, sodass wir dann den Entschluss gefasst hatten, von Athen über Frankfurt nach Cancun zu fliegen.
Beim Auswärtigen Amt wird bereits darauf hingewiesen, dass von der Mexikanischen Regierung verlangt wird, online das cuestionario de pasajero auszufüllen. Da mussten wir Standardinformationen wie Name Wohnort etc. angeben sowie auch die letzten Aufenthaltsorte der letzten 14 Tage. Nachdem man den Fragebogen ausfüllt, erhält man einen Barcode, von dem wir ein Screenshot gemacht haben.
Unser Flug von Athen nach Frankfurt ging um 6:45 Uhr morgens los, sodass wir zunächst geplant hatten, die Nacht vorher im Flughafen zu schlafen. Allerdings wurden in Griechenland in den letzten Tagen unserers Aufenthaltes immer mehr und mehr Anti-Corona Maßnahmen umgesetzt. So wurde unter anderem in Athen eine Ausgangssperre in der Nacht zwischen 23:30 und 5:00 Uhr morgens verhängt und alle Restaurants mussten schließen bzw. durften nur Essen als Take Away anbieten. Wir entschieden uns dafür, dass wir für die Nacht noch eine Unterkunft in der Nähe des Flughafens buchen und nahmen dazu das Angebot an, für einen kleinen Aufpreis von 15 Euro morgens um 5 zum Flughafen gebracht zu werden.
Flughafen Athen
Wie man es in der modernen Welt heutzutage macht, haben wir uns über die Lufthansa-App eingecheckt, sodass wir im Flughafen direkt unser Gepäck abgeben konnten. Nachdem wir dann auch bei der Sicherheitskontrolle durchgekommen sind, mussten wir nicht mehr all zu lange darauf warten, bis das Boarding auch los ging. Zuvor hatten wir etwas Sorge, dass es zeitlich etwas knapp werden könnte. Aber letztendlich hat alles super geklappt und der Flug von Athen nach Frankfurt war auch sehr entspannt.
Flughafen Frankfurt
In Frankfurt hatten wir dann über zwei Stunden Zeit umzusteigen. Was wir nicht erwartet hatten, war die Tatsache, dass der kleine Temperaturunterschied eindeutig zu spüren war. Zum Glück hatten wir uns richtig dafür entschieden, in Athen bereits dickere Klamotten anzuziehen. Unser Gepäck mussten wir in Frankfurt glücklicherweise nicht nochmal aufnehmen, sondern es wurde automatisch zum nächsten Flieger transportiert.
Um aufs Gate mit unserem Flug zu kommen mussten wir diesmal allerdings durch eine Ausweiskontrolle. Neu für mich war die Alternative einer automatisierten Ausweiskontrolle. Dabei mussten wir unseren Reisepässe vorher an einem Gerät einscannen lassen, was ca. 5 Sekunden dauert. Anschließend stellt man sich vor einem Fotobox-artigen Gerät, welches das Gesicht abscannt. Lustigerweise haben natürlich einige Menschen das Schild davor nicht verstanden, auf dem drauf stand, dass sie bei dem Gesichtsscan bitte ihre Gesichtsmaske abnehmen sollen. Somit dauerte das alles etwas länger, aber fun fact: Auch wenn der Scanner bei den Leuten mit einer Gesichtsmaske etwas länger brauchte, so wurden diese von der Maschine trotzdem erkannt.
Am Gate war beim Boarding dann mal wieder amüsant zu sehen, wie bei den meisten Menschen die Abstandsregelung urplötzlich außer Kraft gesetzt wurde. Da konnten die Mitarbeiter der Lufthansa so oft sie wollten wiederholen, bitte Abstand zu halten. Mit der Angst, nicht rechtzeitig einsteigen zu können, drängten sich die Menschen dicht an dicht an die Schlange und ignorierten die zahlreichen Durchsagen der Abstandsregelung. Wir haben brav darauf gewartet, bis die meisten Menschen drinnen waren und stellten uns am Ende an.

Schließlich ging dann auch der Flug nach Cancun los, der dann ca. 11 Stunden dauerte. An Bord gab es zur Unterhaltung die Möglichkeit über ein kleines Display am Sitz Filme zu schauen oder Musik/Podcasts zu hören. Versorgt wurden wir auch mit einer Decke und einem kleinen Kissen, sowie mit einem Sandwich, Mittagessen und weiteren kleinen Snacks und Getränken zwischendurch. Auf das kurzzeitige Angebot von 399€ pro Person, um auf die Premium Economy Class upgegraded zu werden, haben wir verzichtet.
Nach drei Filmen und etwas Schlaf wurde mir dann zum ersten Mal richtig schlecht. Der Druckunterschied auf 11.185 m Höhe hatte mir ziemlich zu schaffen gemacht, sodass ich die meiste Zeit über Kopfschmerzen hatte und mich sogar beinahe übergeben musste. Nachdem wir dann aber näher an Mexiko kamen und damit auch wieder an Höhe verloren, verschwanden die Kopfschmerzen und die damit (wahrscheinlich) verbundene Übelkeit. Zwar hatte ich zuvor zwei Reisetabletten eingeworfen, doch haben mir diese leider nicht geholfen. Calli hat den Flug glücklicherweise gut überstanden. Der Landeanflug auf den Flughafen Cancun war dann am Ende noch ein kleines Abenteuer. Zum Zeitpunkt unserer Landung herrschten wilde tropische Regenfälle und starke Windböen aufgrund des Hurrikans ETA auf dem karibischen Meer, sodass unser Kapitän kurz vor der Landung auf einer Höhe von ca. 50 und 100 m sich dafür entschied, nochmal durchzustarten und eine Ehrenrunde zu fliegen. Beim zweiten Anflug hatte dann schließlich alles wunderbar geklappt und wir sind sanft gelandet.

Einreise Mexiko
Frau an der Grenzkontrolle: „Buenos dias, how many days you stay here?“
Tomek: „Hello, we planed to stay here something around 3 month, traveling through Mexico to Mazatlan.“
*Boom Stempel hier, Boom Stempel da* Frau an der Grenzkontrolle: „Thank you, have a nice trip.“
Joa, und somit hatten wir dann auch mal eben so ein Visum für 180 Tage für Mexiko bekommen. Kein Fieber messen, keine Frage zum Questionario, kein Nachweis eines Rückflugtickets, kein garnichts. Wir waren in Mexiko!
Wir holten daraufhin unsere Taschen ab und gingen dann hinaus, um den ADO (Bus) nach Cancun zu nehmen . Es standen sehr viele Menschen am Eingang und am Busbahnhof und boten einem an, mit ihrem Taxi oder Busunternehmen zu fahren. Da wir aber schon im Vorfeld wussten, wie wir nach Cancun und zu unserer Unterkunft kommen, haben wir alle Angebote mit einem Lächeln ablehnen können und sind zielstrebig zu unserem Bus gegangen. Bei unserer Ankuft in Cancun hat es geschüttet wie aus Kübeln. Aber wenigstens war es warm und unsere Unterkunft war nicht all zu weit weg von der Bushaltestation. Angekommen legten wir uns dann auch direkt schlafen. Wobei Calli noch etwas mit ihrem Kreislauf aufgrund des Jetlags kämpfen musste. Nach der Einnahme einer Reisetablette hatte sich ihr Organismus dann auch beruhigen können und sie konnte friedlich einschlafen. Da es schon 19 Uhr Ortszeit war und wir fast 24 h nicht wirklich schlafen konnten, waren wir optimistisch, dass wir bis zum nächsten Morgen durchschlafen, sodass wir unseren Jetlag sofort los werden und die nächsten Tage das Land entdecken können.
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